Olaf Rittgeroth beim IRONMAN Mexico, Dienstag, 1. Oktober 2013

Auf der mexikanischen Insel Cozumel fiel am 22. September für Olaf Rittgeroth sowie für weitere knapp 2000 Teilnehmer der Startschuss für den Ironman Triathlon 70.3. Bei diesem Triathlon mussten die Teilnehmer 1,9 km Schwimmen,  90 km Radfahren und ein Halbmarathon von 21,1 km absolvieren.

Nach dem morgendlichen Check-In schien die Welt noch in Ordnung, doch kurze Zeit später gab es den ersten Wolkenbruch, der aber zur Freude der Teilnehmer bereits kurze Zeit später der Sonne wich. Der Schwimmstart erfolgte aufgrund des großen Starterfeldes in einzelnen Wellen.  LTV Triathlet Rittgeroth kam bereits nach nur 00:36:33 h mit persönlicher Bestleistung aus dem Wasser. Die 90 km Radstrecke meisterte er mit einem Schnitt von über 34 km/h in einer erneuten Bestzeit von 2:39:21 h. Mit besten Voraussetzungen ging es in den Halbmarathon doch nach ca. 8 km kam das Unvorhersehbare.  Sintflutartige Regenfälle und orkanartige Windböen machten den Lauf zum Abenteuer. Die Straßen standen innerhalb von Minuten teilweise knietief unter Wasser und machten das Laufen fast unmöglich.  Nach einer Gesamtzeit von 6:05:06 h durchlief Rittgeroth den Zielbogen und landete entgegen den Erwartungen des guten Rennauftaktes im Mittelfeld . Für das Jahr 2014 stehen die Langdistanz des internationalen Triathlons  in Abu Dhabi und die Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt auf dem Programm.


Xanten Duathlon, Montag, 9. September 2013

Dennis Kroll beeindruckt durch Fair Play beim Xanten Duathlon.


Den Abschluss der Triathlon-Saison feierten die Triathleten des LTV Lippstadt am Sonntag in Xanten. Erst am Vorabend des Wettkampfes wurde über Internet endgültig bekannt gegeben, dass aufgrund von  Blaualgen  im Xantener See das Schwimmen durch Laufen ersetzt wird. 

Die Kurzdistanzler mussten sich als Erste mit der neuen Kombination (10 km Laufen, 43 km Radfahren, 5 km Laufen) auseinander setzen. Dennis Kroll und Achim Ptasinski gingen den Wettkampf mit guten Laufzeiten unter 40 Minuten an. Auf regennasser und vor allem an den Wendepunkten rutschiger Radstrecke schmolz Ptasinskis zunächst erarbeiteter Vorsprung wieder auf 36 Sekunden. Dabei machte er die Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn die Energiereserven ohne Nachschub kontinuierlich sinken, denn seine am Rad befestigte Verpflegung ging während des Wettkampfs verloren. Beim abschließenden Lauf schwanden dann seine Kräfte zusehends, während Denis, der bereits am Wochenende zuvor in Köln eine Mitteldistanz unter 5 Stunden finishte, wie entfesselt war. Er verkürzte den Abstand zu Ptasinski kontinuierlich und schloss zu ihm auf. Doch statt an ihm vorbei zu ziehen, unterstütze er seinen Vereinskollegen und führte ihn ins Ziel. Beide beendeten den Wettkampf mit einer Gesamtzeit von 2:11:40 h. Dieses Fair Play kostete Denis mindestens einen Platz in der Wertung, es reichte allerdings für Platz 9. bei einem Teilnehmerfeld von 140 Athleten. Achim kam auf Platz 10 und wurde zudem 1. in seiner Altersklasse. Sichtlich beeindruckt von so viel Teamgeist bedankte er sich bei ihm für diese Unterstützung.

Weitere Ergebnisse auf der Kurzdistanz: Hanna Svoboda-Vasquez finishte mit eine Zeit von 2:51:30 h und wurde 5. Ihrer Altersklasse. Sie erzielte die 13. schnellste Radzeit. Franz-Thomas Donner hatte mit den schlechtesten Wettkampfbedingungen zu kämpfen und beendete den Duathlon mit  einer Zeit von 2:43:13 h.


Die mitgereisten Vereinskollegen und Familienangehörige trotzten ebenso wie die Athletinnen und Athleten den schlechten Wetterbedingungen und sorgten mit Beifall und La-Ola- Wellen für reichlich Stimmung und Motivation an der Wettkampfstrecke.


Anika Wienke, Vera Kremer und Ralf Holt nahmen die Draxi-Distanz, nun mit 5 km Laufen, 17 km Rad und 2,5 km Laufen in Angriff. Erst Mittags startend, hatten wir den Vorteil, dass die Temperaturen leicht anstiegen und der Regen aufhörte. Anika zog scheinbar unbeeindruckt ihr Programm durch. 

Ich, (Vera) hingegen wusste, dass ich auf der Radstrecke Plätze gut machen musste, wohlwissend, dass die abschließenden 2,5 km dadurch zur Tortur werden würden. Das kommt davon, wenn man keine Zeit zum eigenen Training hat, lachte ich hinterher. Dafür war ich mehr als zufrieden. Es war toll, in diesem Jahr wieder einige Wettkämpfe zu bestreiten. Für die kommende Saison habe ich mir fest vorgenommen, wieder richtig zu trainieren.

Ergebnisse Sprintdistanz: Anika Wienke 1:13:17 h (4. AK), Vera Kremer 1:18:10 h (7. AK), Ralf Holt 1:27:35 h.


Der Saison-Abschluss war ein schönes Gemeinschaftserlebnis, die Jugendherberge in Kevelaer doch gewöhnungsbedürftig, aber für eine Nacht ging das in Ordnung. Der Duathlon war prima organisiert, überall waren umsichtige, nette Helfer. Danke Euch allen!


VK


CTW  (Cologne Triathlon Weekend) Köln, Freitag, 6. September 2013 

“Ein Langdistanz-Triathlon wird nicht beim Schwimmen entschieden”

 Nach drei Jahren systematischem Trainings wollte ich mir am 1. September in Köln einen langgehegten Traum erfüllen: über die Ironman-Distanz zu finishen. Dank einer guten Tagesform und Renneinteilung bei fast optimalen Bedingungen gelang dies erstaunlich leicht, und ich blieb noch 27 Minuten unter der Wunschzeit von 12 Stunden.

 

Aber der Reihe nach: Da ich kein Frühaufsteher bin, habe ich gleich im Wettkampfhotel Maritim übernachtet, wo es schon um 4.30 Uhr Frühstück gab, und ließ mich anschließend in den Shuttlebus fallen. Leider war der Busfahrer wohl auch von auswärts, jedenfalls kannte er die Route zum Fühlinger See nicht genau, und wir kamen erst gegen 6 Uhr in der Wechselzone an. 

Glücklicherweise hatte ich mir einen Zettel geschrieben, welches Utensil in welchen Beutel gehörte (Köln hat 2 Wechselzonen), sonst hätte ich vermutlich nach dem Rad ohne Laufschuhe dagestanden. Meine mitgebrachte Luftpumpe war ein begehrtes Werkzeug, denn viele Räder hatten über Nacht bei Temperaturen um die 8 Grad eine Menge Druck verloren. 

Gegen 6 Uhr 30 wurden wir aus der Wechselzone herausgebeten und zur Wettkampf-besprechung geladen. Zum Glück waren Neos erlaubt, denn der Fühlinger See hatte etwa 22 Grad, ansonsten hätte ich mit meiner schlechten Schwimmtechnik wohl ein Problem gehabt. Mit der Nationalhymne und einem Feuerwerk wurden dann die Profis und ambitio-nierten Athleten auf die Reise geschickt, 5 Minuten später das Hauptfeld, insgesamt etwa 250 Starter, darunter 30 Frauen.

 

Das Schwimmen auf der Regattabahn ist einfach genial, durch die Seile unter Wasser hat man keine Orientierungsprobleme, und bei ca. 50m Breite für 200 Starter hat man auch kein Gedränge. Die ersten 1900 Meter schnurgeradeaus kamen mir endlos vor, die Finger schliefen mir ein, und nach der Wende ließ ich es etwas langsamer angehen, blieb aber möglichst innen, um weiterhin das Seil der 1. Bahn im Blick zu haben. Nach 1h 26 min war es endlich geschafft, und ich entstieg entkräftet dem Wasser.

 

Auch das Wechseln ließ ich bewusst langsam angehen, denn bei den kalten Außentempe-raturen wollte ich keine Erkältung oder Schlimmeres riskieren, trocknete mich erst mal ordentlich ab und zog mir trockene Sachen und eine Radjacke an. Nach fast 12 Minuten schob ich das Rad dann endlich über den Balken. Zu diesem Zeitpunkt lag ich 8 Minuten hinter dem Zeitplan zur Erreichung des 12 h-Ziels, aber ich sagte mir, dass das Rennen ja nicht schon beim Schwimmen entschieden wird.

 

Bei ca. 12 Grad ging es dann in die Kölner Innenstadt, und dreimal hinaus nach Worringen auf einer großen Runde von ca. 54 km. Die Strecke ist relativ flach (511 Höhenmeter), aber recht windanfällig und verwinkelt. Gegenüber dem letzten Jahr, als ich die Mitteldistanz hier sozusagen als Generalprobe absolviert hatte), war der Fahrbahnbelag deutlich schlechter geworden. Ich wollte etwa einen 31er Schnitt fahren, in der Hoffnung, dann noch Körner für die Laufstrecke zu haben. Der Plan ging auch bis KM 125 auf, dann machte es nach einem Schlagloch “PENG!” und eine Speiche hing daneben. Die Reparatur hatte ich vorher schon geübt, und nach 2 Minuten ging es mit einer Notbefestigung wieder auf die Strecke, aber ganz vorsichtig. Zum Glück hielt das Vorderrad, und ich kam nach 5h 46 min noch mit einem 30,5 Schnitt in Ziel. Wegen des aufkommenden, starken Westwindes und der notwendigerweise vorsichtigen Fahrweise war ich ziemlich zufrieden.

Die Temperatur blieb auch am Nachmittag gemäßigt, mehr als angenehme 20 Grad wurden es nicht. Sorge machte mir nur, dass ich auf dem Rad aufgrund von Appetitlosigkeit nicht die vorgenommene Menge an Kohlenhydraten und Mineralien zu mir genommen hatte, sondern nur etwa die Hälfte. Hoffentlich, dachte ich, kommt nicht der “Mann mit dem Hammer“ beim Laufen...

Da die Radstrecke nur 176 km lang war, hatte ich auch die acht Minuten wieder drin und ging genau nach Marschtabelle in den Marathon, durch den ich mich in etwa 4 Stunden 25 Minuten kämpfen wollte. 

Die technisch nicht einfache Laufstrecke ging erst am rechtsrheinischen Ufer entlang, dann über die Hohenzollernbrücke Richtung Dom und am Rhein entlang, schließlich über die Deutzer Brücke wieder zurück. Statt fortwährend über die Zahl 42 nachzudenken, setzte ich mir kleinere Ziele, nämlich immer für die nächsten 5 -10 Kilometer. Die Beine waren gut, und ich lief – ohne Pulsmesser - die ersten 10 km viel zu schnell in etwa 52 Minuten. Dann wurde es deutlich langsamer und ging Richtung 6er-Schnitt, aber immer noch lief es sich mühelos, und ich verbesserte mich um etliche Plätze. Hin und wieder kam mir Dennis entgegen, der die Mitteldistanz bestritt, und riss mich aus meiner Lauflethargie durch Anfeuerungsrufe. Ansonsten waren mit den Mitteldistanzlern einfach zu viele Läufer auf dem engen Parcours, und ich war froh, als sich in der dritten Laufrunde das Feld lichtete. Mittlerweile war KM 30, oftmals der kritische Punkt auf meinen Marathons, erreicht, und der Laufrhythmus stimmte immer noch. Als zwischen KM 35 und 40 kein Einbruch kam, wurde mir langsam klar, dass ich es geschafft hatte. Auf den letzten 2 Kilometern ließ ich meiner Freude freien Lauf, tänzelte durch die Verpflegungstellen, nahm zum dritten Mal die verflixte Wendeltreppe an der Deutzer Brücke, schloss das Trikot für das Zielfoto, und genoss nach 4 Stunden 3 Minuten Laufen den Zieleinlauf. Gänsehautfeeling pur!

 

Resumee: Obwohl ich mit 1300 km Laufen, 92 km Schwimmen und 3650 km Rad in diesem Jahr nur etwa 90% des Trainingspensum für das 12h-Programm umgesetzt hatte, blieb ich dank der für mich sehr guten Marathonzeit (bei einer Bestzeit von 3h45) um 27 Minuten unter dem gesteckten Ziel! Ein Grund war sicherlich neben einem gut strukturieren Training (vielen Dank an Vera, Stefan und Dennis!!!) das für eine Langdistanz fast optimale Wetter, ausserdem wichtig ist  meines Erachtens die Ruhe auf dem Rad zu bewahren, und immer im GA1-Bereich zu fahren (beim Rad hatte ich einen Durchschnittspuls von nur 115)!

19 Jahre nachdem ich mir das Triathlonbuch “Vom Jedermann zum Ironman” gekauft hatte, das die Lust auf die Langdistanz bei mir geweckt hat, kann ich nun mit etwas Stolz sagen: “Ich bin ein Ironman”.

 

Peter



Achim Ptasinski 1. in seiner Altersklasse beim Twistesee Triathlon in Bad Arolsen,  Montag, 26. August 2013


Einen weiteren erfolgreichen Triathlonwettkampf konnte Achim Ptasinski aus Erwitte in Bad Arolsen am Sonntag für sich verbuchen. Nicht optimal verlief für ihn das Schwimmen im Twistesee. Nach 740 m kam der für den LTV Lippstadt startende Triathlet als 27. aus dem Wasser, ehe es auf die 21,1 km lange Radstrecke ging. Das mit bis zu 12 % Steigungen versehene Streckenprofil gilt als anspruchsvoll. Doch konnte er auf dieser Berg- und Talfahrt seine Stärke auf dem Rennrad ausspielen und lieferte die 12.-beste Zeit ab. Als 14. des Teilnehmerfeldes ging er auf die Laufstrecke, auf der er sich nochmals um zwei Plätze verbessern konnte.  Mit einer Gesamtheit von 01:19:58 erzielte er den 12. Gesamtplatz und den 1. Platz in seiner Altersklasse.

Das war die Pflicht, jetzt kommt die Kür ;-)


Twistesee: Rauf, runter, rauf, runter,

... noch steiler rauf, noch steiler runter


25.08.2013: Der für mich letzte Volkstriathlon in 2013 steht an, am Twistesee in Bad Arolsen. 

Wie bei jedem Wettkampf machte ich mich mit meiner Freundin zusammen auf den Weg. 

Wie bei jedem Wettkampf ging ich mental noch einmal meinen Wettkampf durch, um nichts zu vergessen. Wie bei jedem Wettkampf checkte ich am morgen das aktuelle Wetter und Regenradar: Regen und 15°C, es gibt bessere Prognosen. 

Aber nun ja, schlimmer als Buschhütten im Mai diesen Jahres bei 5°C und Hagelsturm, könnte es eigentlich nicht kommen. Graue Wolken zogen schnell über mir her, als ich in der Wechselzone meine Vorbereitungen traf. Ich stellte mich schon mental auf Regen ein und fing bei der Vorstellung schon an zu frieren. Die Wettkampfbesprechung wurde über Mikrofon ausgerufen und entriss mich meines Pessimismus, jetzt wurde ich wieder heiß, los geht's Wettkampf! Doch da kam schon die nächste Hiobsbotschaft für mich: "Kein Neo, zu warm!“ Ich fragte mich später beim fliegenden Start, wo und wann der Wettkampfrichter gemessen hatte. 22,9°C hatte ich doch wesentlich wärmer in Erinnerung gehabt! 

Wieder einmal bekam ich von der Wettkampfbesprechung nur die Hälfte mit, weil ich schon viel zu aufgeregt war und ich noch den letzten Sprint auf die Toilette wagte. Doch dieses Mal war dies gar nicht mal so schlimm, da der Sprecher (selbst ein Triathlet aus Bad Arolsen) jeden Meter der 21,1 KM Radstrecke ausführlichst beschrieb. Wie ein Beifahrer bei der Ralley, kannte er jede Kurve, Streckenprofil und Gefahren. Rückblickend denke ich, er brauchte für die mündliche Erläuterung 40 Minuten wohingegen ich die Strecke in 38 Minuten bezwang.   

Zurück zum Start und damit zum Schwimmen. Die 740 Meter braune, viel zu kalte Suppe durchquerte ich in 14:38 Minuten, naja,  Optimierungspotenzial. Ich machte den fehlenden Neo hierfür verantwortlich, irgendwie klappt's damit doch um einiges besser. Das heißt: Wasserlage, etc. gilt es zu trainieren (notiert auf der To-Do-Liste). Weitere 2:03 Minuten vergingen, bis ich die Zeitmessung mit meinem Rad in der Hand überquerte. Grund hierfür war der knackige Anstieg auf der 300m langen Strecke zwischen Schwimmen und Wechselzone. Unterkühlt vom Wasser, hatte ich hier bereits die ersten Gefühle von Krämpfen in den Waden, die aber Gott sei Dank schnell verschwanden. 

Die 21,1 Kilometer auf dem Rad waren härter als gedacht. Eigentlich gab es keinerlei flache Entspannungspassagen, sondern rauf, runter, rauf, runter,... noch steiler rauf, noch steiler runter. Doch ich konnte einiges an Boden gut machen, und mich vom 27. auf den 14. Platz vorkämpfen. Dies führte letztendlich auch zu einem Durchschnittspuls von 177 auf dem Rad, ein relativ hoher Wert für mich. Entsprechend pessimistisch blickte ich auf die Laufrunde, die auch noch mit einer Knaller-Steigung aufwartete. Die Oberschenkel brannten, denn ich schloss bei den Anstiegen immer näher an den 13. auf. Diese bewältigte er mit einer gefühlten Trittfrequenz von 50 U/Min (wie ich noch im Kraftausdauertraining eine Woche zuvor) während ich mich mit einer Durchschnittsfrequenz von 92 U/Min an ihn heranschraubte. Doch abwärts hatte er die Nase vorn mittels größerer Übersetzung. 

Nach 38:08 Minuten knallte ich in die Wechselzone und war nach 2:39 Minuten an der nächsten Zeitmessung vorbei. 

Das Laufen klappte entgegen meiner Erwartungen sehr gut. Übrigens kam nun auch die Sonne raus und mir fiel auf, dass der angesagte Regen wohl doch nicht gekommen war. Jedoch ging es zu Beginn des Laufens bereits auf 400 Metern gefühlte 60 Höhenmeter bergab. Nicht so schön, wusste ich doch, dass dies ein Rundkurs ist. Sprich, ich musste dieses verdammte Teil auch wieder hoch! Optimismus kam auf, als mein Vordermann in Reichweite kam (der schnelle Radler übrigens!) und ich später auf Kilometer 1,5 an ihm vorbei zog: "Yes!". Zusätzlich motivieren konnte ich mich am Wendepunkt, als mir fünf nicht gerade langsame Läufer in einer Gruppe kurz hinter mir entgegen kamen. Position halten hieß es nun, nicht lockerlassen! Alleine dieser Gedanke trieb mich an und ich schwor mir, dass ich den Berg am Ende gleich einfach ganz locker wegsteckte. Ganz so einfach war es nicht, doch der Gedanke an den Zieleinlauf beflügelte mich und ich gab nochmals Gas am Berg. Zeitgleich musste ich über die Plakate am Wegesrand schmunzeln: "Du fluchst, deine Beine brennen?! Noch 50 Meter und 15 Höhenmeter..." Dann war ich im Ziel und finishte mit 1:19:58 als 12. in der Gesamtwertung mit 22:30 Min auf den letzten 5,1 Kilometern Laufen, herrlich! Nach einem kurzen Interview füllte ich dann meinen Energieverbrauch (1258 kcal) mit 1,5 Liter alkoholfreiem Radler und sämtlichen Kohlenhydraten wieder auf. Im Sonnenschein genoss ich zusammen mit Julia den Zieleinlauf der nachfolgenden Triathleten und war heilfroh, dass ich für heute durch war. Währenddessen resümierte ich: Nach den vielen, zumeist einsamen Trainingsstunden motiviert die Unterstützung durch die Freundin bei einem solchen Wettkampf doch sehr, danke für die treue Unterstützung an dieser Stelle ;-)! 


Nun freue ich mich bereits auf den Saisonabschluss in Xanten mit dem LTV Tri-Team! Danach heißt es nämlich zwei Monate sporteln wie ich möchte, frei von Trainingsplänen jeglicher Art. Auch mal ein schöner Ausblick ;-)... Hauptsache danach wird’s wieder schnell Sommer und die nächste Saison startet!

Viele Grüße

Achim 


Olympische Distanz beim Möhnesee Triathlon:  Klappe die Erste, Mittwoch, 17. Juli 2013

Am 13.07.2013 war es so weit: mein erster (richtiger) Olympischer Triathlon stand vor der Tür. Nachdem ich im Juni beim Dalkeman in Gütersloh nur lausige 1000m im Freibad kraulte, dann wie auf einem Hollandrad (mein Tri-Bike hatte einen Sattelklemmenbruch) mit 32 Km/h Durchschnitt 40 KM durch die Welt eierte und zuletzt die 10KM Laufen doch noch mit 39:50 Min „finishte“, sollte hier nix schief gehen. 


Eine Woche zuvor hatte mir Dennis noch (unbewusst) ein schlechtes Gewissen gemacht, als er von den Wellen erzählte, die seit einigen Tagen den Schwimmern im Möhnesee die Orientierung nahmen und ihnen die „braune Möhnesuppe“ in den Mund spülten. In dem Moment fiel mir dann nämlich auf, dass ich diesem Jahr noch kein Mal im offenen Gewässer geübt hatte. Die Krämpfe, die ich mir dann beim Training im herrlichen Sonnenuntergang am Alberssee danach holte, wirkten in dieser Woche noch lange nach, so viel zu perfekter Vorbereitung auf den Hauptwettkampf…


Da meine Freundin als Helfer und meine Eltern als Zuschauer anwesend waren, musste ich nun auch mal zeigen, was 7 Monate Vorbereitung nach Trainingsplan so aus einem „Tri-Neuling“ wie mir machen können. Ich wollte es nicht glauben, als mir erzählt wurde, dass ich um die blauen Segelboote schwimmen muss. Diesen lagen doch (fast) wirklich am anderen Ufer. „Bin ich hier beim Ironman?“, dachte ich mir innerlich. Die Sonne wollte an diesem Tag zuerst nicht so wirklich rauskommen, doch ich war innerlich schon heiß und höchst motiviert als das Wasser nach dem Startschuss an zu schäumen fing! Das Techniktraining mit den deutschen Schwimm-Olympioniken Di Carli und Glania sowie die abendlichen Zugseileinheiten in den Wochen zuvor zeigen ihre Wirkung. Als First-Out-Of-Water-LTVler war ich mit meiner Zeit von 24:14 Min total überrascht, realisierte dies wie auch die Anfeuerungsrufe der Zuschauer jedoch nur beiläufig, da ich mental schon bei der nächsten Disziplin war. 

Der Wechsel ging zügig und die ersten beiden Radler hatte ich bereits an der ersten Rampe nach 100m überholt. So kann‘s weiter gehen, dachte ich mir (…wird es aber nicht, wusste ich). Nachdem ich im Jahr zuvor auf der Radstrecke definitiv überzogen hatte, hieß die Taktik nun: schnell, aber nicht zuuuu schnell. Meinen Puls hielt ich daher bei durchschnittlich 170 auf der gesamten Strecke. Nach ca. 5 KM hatte ich zwei Leidensgenossen gefunden, die ähnlich fit auf dem Rad waren, jedoch Räder oberhalb der 5000€-Marke besaßen.  Die überdurchschnittlich hohe Trittfrequenz von 95 U/Min ermöglichte es mir, die beiden wie auch andere Aero-Helm-Träger auf der 2. Runde an den beiden langen Anstiegen abzuhängen. Zuvor hatten wir uns gegenseitig immer wieder überholt und gepusht. Voller Ehrfurcht schaute ich quasi minütlich auf meine Sattelklemme und schwor mir, das Rad in die Möhne zu werfen, wenn dieses Teil heute nochmals wagen sollte zu brechen. Die Drohungen wirkten und ich kam nach 1:17:58 Std relativ „entspannt“ in die Wechselzone. 

Nach geübtem Sprung vom Rad (mehrfach trainiert die Tage zuvor unter verwirrten Blicken der Nachbarn) parkte ich zackig mein Rad, nahm den Helm ab, zog die Laufschuhe an und setzte zuletzt den Helm auf, um dann sofort Gas zu geben. Doch halt! Sprinten mit Radhelm gehört noch nicht zum olympischen Paket beim Triathlon. Wieder einmal war ich mit den Gedanken schon wieder woanders auf der Strecke…. Zuerst ging alles ohne Probleme. Doch der kurze, knackige Anstieg erinnerte meine Muskeln an die bisher zurückgelegten Höhenmeter auf dem Rad. So richtig fit waren die doch nicht mehr anscheinend. Die 1. Runde überstand ich, doch sank meine Laufbegeisterung als ich 10m vor dem Ziel links abbiegen musste auf die 2. Runde. Meine Eltern verfluchte ich, als ich sie 2m neben der Laufstrecke entspannt in den Stühlen liegend sah mit einem Bier in der Hand während ich, verschwitzt und übergossen mit Wasser von der Verpflegungsstation, an ihnen vorbei „raste“. Als mir zuerst Dennis, dann Dominik und dann auch noch Peter nach dem Wendepunkt entgegen kamen, konnte mein Geist meinen Körper nochmals zu einem abschließenden „Schlusssprint“ über 2KM überreden. Dieser tat mehr weh als zuvor befürchtet und ich dachte mir nur: „Wann ist das endlich vorbei hier! Einfach nur hier sitzen, wie alle anderen normalen Menschen auch! Was mach ich hier überhaupt!“ 

Die letzten 100m entschädigten jedoch für viele der mentalen und körperlichen Schmerzen. Beim Siegeinlauf feierte ich mich selbst und war voller Stolz. In der Zielzone wankte ich ziellos umher, während ich innerlich lachte: „Man, das war einfach nur geil!“ 2:26:34 Std. zeigte meine Uhr an, als ich wieder klar genug war im Kopf. Dies bedeutete Platz 20 von 184 und 4. in meiner Altersklasse M25. Dieses Gefühl war die sieben Monate Vorbereitung Wert, definitiv! 

Viel Erfolg euch allen weiterhin 


Achim


Möhnesee Triathlon, Verl und Challenge Roth, Montag, 15. Juli 2013

17 Triathleten des LTV Lippstadt starteten am Wochenende am Möhnesee und konnten sehr zufrieden mit ihren erzielten Ergebnissen sein. Vor allem die „jungen Wilden“ ließen es krachen. Allen voran Achim Ptasinski, der sich in einem leistungsstarken Teilnehmerfeld auf der Kurzdistanz den 20. Platz mit einer Gesamtzeit von 2:26:31 sicherte. Knapp dahinter kam Dennis Kroll als 25. (2:28:06) und Dominik Mühlenschulte als 32. (2:31:54) ins Ziel. Peter Kalthoff durfte sich als 5. in der AK45 über eine Zeit von 2:33:10 freuen. Alle 4 Athleten konnten vor allem auf der 24 km langen, mit drei knackigen Anstiegen versehenen Radstrecke, die zweimal bewältigt werden musste, überzeugen. Auf der Volksdistanz kam die zweimalige Vereinsmeisterin Anika Wienke mit einem guten 13. Platz und einer Gesamtzeit von 1:24:08 vom Möhnesee zurück. 

Die übrigen Ergebnisse: Männer Kurzdistanz: Dietmar Rolfes 10. AK40 2:37:57, Uwe Thiesmann 19. AK40 2:47:03, Frederic Röhrs 32. AK45 2:50:29, Fritz Bröckelmann 1. AK60 3,05:32. Damen: Tanja Baumeister: 5. AK 3:33:23.

Volksdistanz Damen: Kathrin Linke 8. AK40 01:35:48, Daniela Reiss 9. AK45 1:47:36. Herren: Volker Labach 11. AK50, 1:24:51, Michael Senftleben 26. AK35 1:30:21, Carsten Schrick 38. AK40 01:33:08. 

Stressabbau durch Sport, dachte sich Vera, die zusammen mit Alex Malbrant 

8 Monate den Möhnesee Triathlon vorbereitete. Sie startete am Sonntag in Verl  und kehrte mit einem 2. Platz in ihrer AK (1:27:26) zurück.

Luis Portela wagte sich bei der Challenge Roth das erste Mal auf eine Langdistanz. Mit einer Gesamtzeit von 11:53:43 und dem 139. Platz in seiner AK darf er sehr zufrieden sein.


Luis Portela finisht Roth 2013, Sonntag, 14. Juli 2013

Anreise 

Um mich zu akklimatisieren, fuhr ich mit meiner Frau bereits am Donnerstag nach Roth. Unsere Unterkunft in Heideck lag ca. 8km vom Schwimmstart entfernt.


Freitag – Triathlonmesse und Pastaparty

Den Freitag verbrachten wir auf der Messe. Ab 18 Uhr gab es eine Pasta Party mit riesigem Gedrängel am Buffet! Kein Wunder, bei der riesigen Auswahl an Nudeln, Leberkäs mit Kartoffelsalat und Kaiserschmarrn! Gegen 22 Uhr kehrten wir wieder zurück ins Hotel, um die Nacht von Freitag auf Samstag nochmals zum Ausschlafen zu nutzen. Doch die innere Unruhe vor dem Wettkampf ließ mich bereits um 6 Uhr aufwachen.


Samstag - letzte Vorbereitungen, Bike Check-In, Wettkampfbesprechung

Um Stress zu vermeiden, sortierte und packte ich meine Wettkampfutensilien in aller Ruhe. Dann ging’s zur Wechselzone I (Bike Check-In) in Hilpoltstein. 

Um 18.00 Uhr fand die Wettkampfbesprechung statt, anschließend fuhren wir zurück nach Heideck ins Restaurant, aßen zu Abend und ich versuchte gegen 23 Uhr zu Ruhe zu kommen. Doch an Schlaf war nicht zu denken, um 2.50 Uhr war ich bereits wach.

Sonntag - Race Day

2.50 Uhr, richtig gelesen. Gegen 4.00 Uhr frühstückte ich, obwohl ich keinen Hunger hatte. Um 5 Uhr trafen wir auf der großen Parkwiese in Hilpoltstein ein und gelangten kurze Zeit später an den Startbereich. Dort herrschte eine tolle Stimmung! Die Profis starteten um 6.30 Uhr, um 7.30 Uhr wurde meine Startgruppe aufgerufen.


Get the party started!

Um Punkt 7.40 Uhr fiel der Startschuss. Mein Ziel war, die Schwimmstrecke in 1:30 h zu bewältigen. Ich kam einigermaßen gut in meinen Rhythmus, schwamm größtenteils geradeaus, doch andere Schwimmer kreuzten immer wieder meinen Weg, Ellbogen und Fußtritte gab‘s gratis dazu. Immer wieder versuchte ich, im Wasserschatten eines Vordermannes zu schwimmen, was mir aber nicht sehr oft gelang. Der erste Wendepunkt, für den ich ca. 30 Minuten benötigte, kam nach ca. 1.450 m. Nun ging es über 1900 m zurück. Hier gelang es mir wieder, einige Minuten im Wasserschatten zu schwimmen. Langsam kam ich der Brücke im Zielbereich immer näher. Ich wusste, dass ich nach der letzten Wende noch ca. 380 m schwimmen musste, und war mir sicher, meine Zielzeit zu erreichen. Nach der Wende ging es unter der Brücke hindurch, noch einmal um eine kleine Boje herum und schon spürte ich den Griff eines Helfers, der mich aus dem Wasser zog. Nach 1:26 h lief ich zufrieden über die erste Zeitmatte. 


Wechsel 1

Die ersten Meter ging ich, doch dann konnte ich zu den roten Wechselbeuteln und hiernach noch ca. 50 Meter bis ins Wechselzelt laufen. Schnell aus dem Neo raus und ab damit in die Tasche. Alles weitere erledigte ich am Rad.

Radfahren

Für die  Radstrecke nahm ich mir nur eines vor: Locker bleiben! Ich fuhr ohne Tacho, rein nach Gefühl, etwa so wie auf einer lange Trainingsausfahrt, nur mit mehr Energiezufuhr. Als Richtwert hatte ich mir ca. 6 Stunden gesetzt, um danach meinen 5. Marathon zu absolvieren. Im Gegensatz zum Lippstädter Flachland hat Roth ungefähr 1400 Höhenmeter, die allerdings sehr gut verteilt sind. Nur an 3-4 Stellen war es etwas anstrengender. Es galt 2 Runden zu fahren. Die ersten Kilometer zum Einrollen gingen glücklicherweise bergab und die Beine fühlten sich gut an. Der erste Kracher mit 10% Steigung kam dann bei KM 35 in Greding. Immer wieder gab‘s Stimmungsnester mit etlichen Zuschauern an der Strecke. Der Hammer allerdings war am Solarer Berg, ungefähr bei KM 65. Mit einer Rechtskurve geht es „rein“ in den Anstieg und vor mir bot sich ein Spektakel, dass ich zwar aus YouTube Filmen kannte, aber in Wirklichkeit alle meine Vorstellungen übertraf! Ein Zuschauerspalier mit mindestens 5 Zuschauerreihen links und rechts bildete sich, so eng, dass nur ein Radfahrer hindurch passte. Es war laut, eng, das Adrenalin stieg und der Wahnsinn dauerte einen knappen Kilometer.

Wechsel 2

Kaum vom Rad abgestiegen, wurde es mir schon von einem Helfer abgenommen. Ich lief zu meinem Wechselbeutel und damit zum Wechselzelt.


Laufen - mein 5. Marathon

Zu Beginn des Laufens startete ich meine Uhr, da ich meine Geschwindigkeit überwachen wollte. Ich hatte für die Langdistanz eine Zeit unter 4 Stunden geplant. Die ersten 10 Kilometer bewältigte ich unter 55 min. Alle 2 bis maximal 3 Kilometer kam ein Verpflegungsstand. Hier griff ich mir immer 2 Schwämme zum Abkühlen und trank Wasser. Alle 5 Kilometer griff ich zu einem Gel, nach mehr hatte ich kein Verlangen. Nach 10 Kilometern ging es dann vom Kanal weg und ein Stückchen bergab. „Ohje, wenn es da runter geht, geht es auch hier wieder hoch“, dachte ich mir. Die erste Wende sollte dann nach 12,5 km erfolgen. Nun führte der Kurs zurück zum Kanal und somit auch zum ersten Anstieg. Dieser war zu dem Zeitpunkt suboptimal und bremste mein bisheriges Tempo, welches ich danach nicht mehr halten konnte. Am Wendepunkt hin ging es dann erstmal leicht abschüssig durch den Wald und dann auf Asphalt wieder bergan Richtung Wendepunkt. Ich konnte am Kanal ununterbrochen laufen, einzig an den Versorgungs-stellen ließ ich mir weiterhin etwas Zeit. Nach ca. 36 km ging es dann letztmalig vom Kanal weg. „Ab nach Hause“ dachte ich nur noch. KM 40 hatte es in sich. Dieser verlief durch die Rother Innenstadt. Auf Kopfsteinpflaster ging es erst berab, dann am Markplatz in eine recht enge Kurve, die ich recht weit außen im Watschelschritt und dann, weiterhin auf Kopfsteinpflaster, wieder bergauf lief. Das war echt hart, aber mir wurde nun klar, das ich finishen werde und ich freute mich auf den Zieleinlauf.

300 Meter vor dem Stadion wusste ich, wo ich mich befand und was jetzt gleich auf mich zukommen würde. Die Zuschauermenge nahm wieder zu und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, es war ein so geiles Gefühl! Jeglicher Schmerz war vergessen, als ich auf den roten Teppich lief. Ich wusste, das Ziel ist nur noch 200 Meter entfernt. So etwas hatte ich bisher noch nie erlebt und die Emotionen überwältigten mich! Ich musste mich auf den letzten Metern echt zusammenreißen, um nicht vor lauter Freude loszuheulen! Der Zieleinlauf war viel zu kurz! Es war so schön mit all den vielen Menschen, die die Finsiher anfeuerten. Dann war es soweit, ich lief auf die Ziellinie zu. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Mein Ziel war, unter 12 Std. zu finishen, 11:53:43 Std. sind es geworden!

Ich hatte es geschafft und konnte es noch gar nicht begreifen.


Dank an alle Unterstützer, allen voran meine Frau!


Luis

Aasee Triathlon Bocholt, Sonntag, 16. Juni 2013 



Einige Gedanken zum Aasee-Triathlon von Peter.

 

Dennis und ich mussten beizeiten (4.30 Uhr) aufstehen, denn der Start war für 8.30 Uhr angesetzt und die Fahrtstrecke ist mit 1h 40 nicht gerade kurz. Ich hatte mir bei diesem Vorbereitungswettkampf auf die Langdistanz etwa 5h 30 vorgenommen, und wollte einige neue Sachen (Gels, Calf Guards, usw. ausprobieren).

Obwohl noch früh im Jahr, war der Aasee mit ca. 19 Grad gut temperiert, nur die Lufttemperatur mit 12 Grad fühlte sich recht frisch an. Die Schwimmstrecke bestand aus einem etwas kompliziertem Wechsel von Linie auf Dreieckskurs incl. Landgang, was für etliche Fragen vor dem Start durch die Leute führte, die sich nicht die Streckenpläne im Netz angesehen hatten und zu spät zur Wettkampfbesprechung erschienen (solche Ignoranten gibt es immer noch...)

Jedenfalls ging es an der 1. Boje hart zur Sache, dann hatte sich das Feld in die Länge gezogen. Die beste Schwimmzeit erbrachte der Ex-Profi Andreas Niedrig, Dennis lag mit 00:36:06 h knapp im 1. Drittel, war aber nicht ganz zufrieden, gefolgt von Dominik mit 0:39:30 h, während ich das mir eigene gemächliche Tempo mit 00:41:28 h eingeschlagen hatte, und das letzte Drittel des Feldes anführte. 

Für diesen Wettkampf hatte Dennis erstmals den Wechsel mit Schuhen am Rad geübt, was dann auch gut geklappt hat. Eine Blasenentzündung befürchtet, habe ich mich erst einmal in Ruhe abgetrocknet und meinen trockenen TriSuit und die neuen Kompressionssocken nebst Radhandschuhen angezogen, was letztendlich 6,5 Minuten Wechselzeit bedeutete (ok, da ist noch Luft nach oben).

Das Radfahren fand auf der gesperrten B67n statt, eine sehr schnelle Strecke, wenn der starke Westwind nicht auf jeder der drei Runden während der Rückfahrt Richtung Bocholt einem das letzte Mark aus den Muskeln gesaugt hätte. Ich hatte ja ausreichend viele “Ziele” vor mir, und machte etliche Plätze gut. Der Abstand zu Dennis blieb mit ca. 5 km in den drei Runde etwa gleich, was für ein positives Signal für mich war. Hinterher erfuhr ich, dass Dennis ab KM40 starke Rückenschmerzen plagten. Wir müssten beide etwas mehr als 33 km/h im Durchschnitt gefahren sein. Schneller war Dominik mit 2:42:39 unterwegs.

Der Wechsel auf die Laufstrecke (8 Runden im Park a 2,5 km) klappte ausgezeichnet, und die ersten 5 km lief ich in knapp 23 Minuten, mehr als 2 Minuten schneller als die Marschtabelle. Im Kopf bremste ich dann etwas, kam aber insgesamt auf eine für meine bescheidenen Verhältnisse unglaublich gute Laufzeit von 1:37:35 heraus. In der 7. Runde holte ich Dennis ein, glaubte ihn aber irrtümlich eine ganze Laufrunde vor mir. Er hatte aber keinen guten Tag erwischt und wegen seiner Rückenbeschwerden viel Zeit verloren. Jedenfalls hat er sich trotz meines unerhörten Überholmanövers noch tapfer ins Ziel gekämpft. Pro Runde bekam man übrigens ein grünes Gummiband, so dass am Ende acht Bändchen die Arme schmückten. So ab 5-6 waren die Dinger eigentlich nicht mehr zu zählen. In einer Runde bekam ich gleich drei Bändchen, nach kurzer Überlegung habe ich aber zwei wieder zurückgegeben, so einfach wollte ich es mir dann doch nicht machen...

 

Mit der Zeit von 5:11:05 und dem 99. Platz bin ich super zufrieden. Dominik war an diesem Tag der Schnellste unserer Truppe mit einer Gesamtzeit von 5:00:28 h.

Der Sieger Stefan Werner fuhr übrigens einen Durchschnitt von 42,5 km/h auf dem Rad, und die um mehr als 10 Minuten bessere Radzeit reichte aus, um die Konkurrenz auf der Laufstrecke in Schach zu halten. Ex-Profi Andreas Niedrig wurde “nur” Vierter, gewann aber die M45, eigentlich bin ich also in meiner Altersklasse 18. geworden, denn Ex-Profis zählen doch nicht mit, oder?

 

Insgesamt ein sehr gut organisierter, für die Zuschauer und Athleten gleichermaßen attraktiver Wettkampf über viele Distanzen (Schüler, Volks-, Olympisch, Mittel) und sehr starker holländischer Beteiligung.


Die Ergebnisse:  

Dominik Mühlenschulte, 77. , 5:00:28 Std,  AK 14.; Peter Kalthoff, 99., 5:11:05  Std.,  AK 19.; Dennis Kroll, 104., 5:13:17 Std.,  
AK 17.


Anm.: Calf Guards sind Kompressionsstrümpfe 


Triathlon Saisonstart in Buschhütten, Montag, 13. Mai 2013


Es war kalt, es war nass, es hagelte: Triathlon ist nichts für Weicheier. Meist bezieht sich das auf die mentale Härte, die man benötigt, um eine Lang- oder zumindest Mitteldistanz zu bewältigen. Aber dieses Wetter reichte aus, dass eine Vielzahl von gemeldeten Teilnehmern erst gar nicht an den Start gingen und zuhause im Warmen und Trocknen blieben. Nicht so Achim, der sich gut gelaunt auf den Weg nach Buschhütten machte, um seinen ersten Triathlon der Saison zu bestreiten. Zum Abschluss der Vorbereitungsphase stand ein Testtriathlon an und da der geplante Iserlohn Triathlon abgesagt wurde, entschied er sich, in Buschhütten zu starten. Jedermanndistanz in Buschhütten ist nicht mit einer Jedermanndistanz in Pusemuckel zu vergleichen. Buschhütten steht für eine hohe Leistungsdichte, Ligastarter, die ebenfalls wissen möchten, wo sie derzeit stehen. Ob Achim das wohl wusste? 

Die Wettervorhersage war durchwachsen, aber von 5°C um 11:30 Uhr hatte sie nichts erwähnt. Nun stand das Rad bereit ebenso wie die Kiste mit den Wechselklamotten. Beim Roulette heißt es dann: Nichts geht mehr - Gleiches auch hier: Augen zu und durch.

Zwischen Einchecken in die Radwechselzone und Wettkampfbeginn vergingen gerade mal 10 Minuten, eine ziemlich enge Taktung im Zeitplan. 

Der Wettkampf selbst: Wasser war wärmer als draußen, was die Vorfreude auf die Radstrecke erheblich erhöht. Bei der Sprintdistanz bleibt in der Wechselzone keine Zeit, sich trockene Sachen überzustreifen. Sollte sich Achim dennoch auf die 26 km Radstrecke gefreut haben, der gesperrten Stadtautobahn, sollte auch hier Hagel und starke Windböen ihren Teil dazu beigetragen haben, dass er sich mit Gedanken machte, wie: Warum tust du dir das hier eigentlich an?  Und während Achim auf der Radstrecke war, eilte ich durch den strömenden Regen runter in die Wechselzone Rad/Lauf. Meine Hose klebte förmlich am Bein, aber beim Gedanken daran, wie es ihm wohl auf dem Rad gehen musste, verkniff ich mir jedes Gejammere. Die Stimmung unten im Stadion hätte wohl besser sein können. So mussten die Moderatoren das Publikum ständig auffordern, die Athleten anzufeuern. Aber wahrscheinlich war die Stimmung der meisten Zuschauern ebenso eingetrübt wie das Wetter. Dann aber riss der Himmel auf und die Sonne kam hervor. Mir blieb noch etwas Zeit, um mich umzuschauen. Der Boden auf dem Sportplatz war aufgeweicht, bei jedem Schritt der Athleten spritzte das Wasser auf der Aschenbahn Richtung Po. Sah gut aus! Und dann kam Achim auf dem langen Weg bis in die Wechselzone. Rad abgeben, Richtung Wechselplatz laufen, hinein in die Laufschuhe und los geht‘s auf 5 mal 1 km Rundkurs immer durch das Stadion. Immer hört man die aufmunternden Zurufe: Du siehst gut aus, auch wenn der Athlet alles andere, nur nicht entsprechend aussieht. Vorsicht also, wann immer man so was hört, es verheisst nichts Gutes. Achim hatte wohl seine Erlebnisse auf der Radstrecke offensichtlich gut weggesteckt und war locker unterwegs. Erstaunlich, denn seine Muskulatur konnte es eigentlich nicht sein. Sie war es auch nicht, wie ich hinterher erfuhr, aber die jungen Kerle kommen anscheinend besser damit klar. 

Seine Gesamtzeit : 1:16:22. Dies ist Platz 81 in der Gesamtwertung, Platz 18 in seiner Altersklasse. Er befindet sich damit im oberen Viertel des Klassements. Mein Kompliment, Achim! Das war ziemlich gut.

Im Nachmittag konnten wir uns dann noch die Wettkämpfe der 1. Bundesliga anschauen. Aus dem Ejot Team der Buschhüttener waren unter anderem Maik Petzold, Steffen Justus und Jonathan Zipf am Start. Das neue Rennformat, ein Staffelstart beim Schwimmen mit anschließendem Teamwettkampf beim Team-Zeitfahren und gemeinsamen Lauf sorgten für Action. Die Teams wirkten wie Lokomotiven und schoben sich innerhalb des Teams auf der Laufstrecke an. Im Fotoalbum lassen wir Bilder sprechen. Etwas enttäuschend war jedoch die geringe Resonanz. Viele AK-Athleten waren bereits abgereist, was einerseits auch verständlich war, andererseits, wann kann man Profis mal so hautnah erleben?

Achim


Möhnesee Triathlon, August 2012

Erst einmal Gratulation an den Veranstalter und das Organisationsteam für die tolle Veranstaltung. Sie hatten es geschafft, dem Wetter zu trotzen, waren es nicht leid, am Samstag alles erneut aufzubauen und herzurichten, nachdem ein Unwetter alles Vorbereitete (Stände etc.) zunichte gemacht hatte. Ebenso fiel es überhaupt nicht auf, dass ein Organisationswechsel nach all den Jahren stattgefunden hatte.

Nach 20 Jahren Ausrichtung durch die Tricops waren diese für eine Wiederholung der Veranstaltung nicht mehr bereit. Alex Malbrant sei Dank, hier kurzfristig die Verantwortung übernommen zu haben, um diesen Traditionswettkampf zu erhalten.

Ich hoffe, dass er dieses auch fortführen wird.

Für die Einen ist dieser Wettkampf schlichtweg der regionale Höhepunkt der Saison. Für mich ist er eher die Angststrecke der Saison.

Bisher habe ich mich in jeder Saison überwinden können und stellte mich der Herausforderung dieses speziellen Wettkampfes. Im Nachhinein war ich immer froh, mich dazu durchgerungen zu haben. Eines ist mir erneut bewusst geworden: So erschöpft und „fertig“ wie ich hier das Ziel erreiche, bin ich bei ähnlichen Veranstaltungen nicht!

Ein ähnliches Gefühlskarussell wollten von den 27 Vereinskollegen 10 andere auch miterleben. Sechs von ihnen absolvierten - wie ich – die olympische Distanz und drei von uns begnügten sich mit der Volksdistanz.

Der Möhnesee selbst präsentierte sich in diesem Jahr fast „brav“, ohne Wellen und Wind dafür jedoch mit kühlen, geschätzten 18°C. Kaum hatte man den Möhnesee verlassen, kam danach das Wasser -  mal wieder - von oben, besondere Vorsicht war demnach auf der Radstrecke geboten. Ein riesiges Dankeschön auch an dieser Stelle an die etlichen fleißigen Helfer. Auf der Strecke lag kein einziges Blatt - das zum Verhängnis hätte werden können! -  obwohl Stunden zuvor ein Unwetter getobt hatte. Ich für meinen Teil, fand mich in diesem Jahr besser um- /versorgt. Die Bundesstraße war einseitig gesperrt und auch auf den anderen Abschnitten war der Verkehr ganz umgeleitet worden. In diesem Jahr war besagter Wettkampf  bereits mein dritter Regentriathlon in Folge, bei Regen jedoch bergauf / bergab zu fahren ist noch mal eine ganz andere Sache. Meter um Meter bergauf beschlug meine Brille zusehends. Oben angekommen musste ich eigentlich schon über sie hinweg lunkern, um dem Straßenverlauf noch folgen zu können. Mit der anschließenden Schussfahrt kam schnell der Durchblick wieder, es sei denn man hatte jemanden vor sich, dann war eine Art „Dusche“ vom Vordermann angesagt. Die Wasserfontäne des Hinterrads reichte gut 10m weit und hatte bei knappen 60 km/h durchaus was von einem Massagestrahl zu bieten.    

Zum Erschöpfungszustand kann ich nur folgendes beschreiben: Höre ich die sukzessiv leiser werdenden Dudelsackklänge zum zweiten Mal kaum noch, weiss ich, dass die Fahrradaktion bald geschafft ist,  und ich das Rad in nur wenigen Minuten in den Ständer wuchten kann.

Die abschließende Laufstrecke hatte nichts Spektakuläres mehr zu bieten. Ein kurzer prächtiger Anstieg, der von vielen in der zweiten Runde natürlich gehend bewältigt wurde. Hier teilt sich mal wieder die Herangehensweise in zwei Gruppen. Die Einen rennen unter allen Umständen hoch, müssen sich dann jedoch in den nächsten 100m so extrem erholen, dass dies gleichfalls einem „gehen“ gleichkommt, die Anderen gehen direkt und nutzen die Phase als Jungbrunnen und beginnen oben angelangt direkt mit einem Sprint - des schlechten Gewissens wegen. In diesem Jahr bin ich beide Male / Strecken gelaufen (stolz!), aber musste direkt danach auch fast in den Gehschritt verfallen, da mein Herz die Brust zu zerbersten drohte.

Jungs und Mädels vom Orga-Team: Wie wäre es im nächsten Jahr, die Laufstrecke mal etwas zu verkürzen? Dieses würde trotz meines weiteren Bestrebens besser zu werden, meine innere Zufriedenheit doch schlagartig steigern. Kann nicht einer mal ein Gesetz erlassen, das diese fortschrittlichen GPS-Uhren beim Wettkampf verboten werden, dann merkt auch keiner etwas davon, dass es mal ein bisschen kürzer ausfällt! Ich vermute mal, dass entsprechend auch gewisse Frauen u. Männer weniger viele Fragen beantworten müssten.

Der für mich bewegendste Augenblick der kompletten Veranstaltung war eindeutig der Mehrgenerationen-Zieleinlauf einer älteren Dame aus der Volksdistanz, die ungefähr eine halbe Stunde nach mir das Ziel erreichte. Mit Tränen in den Augen wurde sie von ihren Kindern und Enkeln förmlich über die Ziellinie „getragen“. Da blieben selbst mir die  Augen kurzfristig nicht trocken. Schön, dass ich so was miterleben durfte. Was wäre eine Veranstaltung ohne diese Teilnehmer? Erst sie machen eine Veranstaltung, einen Wettkampf lebendig,  bringen Zuschauer mit, die euphorisch ebenso alle anderen Sportler mit anfeuern. Würden nur wir sogenannten „Ambitionierten“ teilnehmen, wären die Veranstaltungen grau und fad. Unsere Angehörigen zieht es einfach nicht mehr zum x’ten Triathlon vor die Tür, schon gar nicht bei so einem Wetter.

 

Nun aber noch zu den tollen Erfolgen der Kollegen. In der Volksdistanz absolvierte Daniela Reiss in einer Zeit von 1:43:44 als 47. die Strecke. Ihre Vereinskollegen Achim Ptasinski (1:12:41) und Andre Thiesbrummel (1:15:49) waren etwas schneller und erreichten als 13. bzw. 25. das Ziel. Alle Achtung, herzlichen Glückwunsch zu diesen tollen Rängen. Wie schon oben erwähnt waren mit mir noch 6 weitere Vereinskollegen auf der olympischen Distanz gestartet, Annegret Wolke, Franz-Thomas Donner, Peter Kalthoff, Dennis Kroll, Dominik Mühlenschulte, Luis Portela und meine Wenigkeit. Eine Formulierung in Satzform bei so vielen Personen ist mir zu kompliziert, also nun hier die Ergebnisse in tabellarischer Übersicht:

 

-       Annegret Wolke:                   Platz 27 in 3:26:00

-       Dennis Kroll:                         Platz 40 in 2:32:29

-       Dominik Mühlenschulte       Platz 69 in 2:39:04

-       Peter Kalthoff                                   Platz 86 in 2:44:42

-       Andreas Böttcher                  Platz 95 in 2:46:35

-       Luis Portela                           Platz 132 in 2:53:45

-       Franz-Thomas Donner          Platz 175 in 3:07:54

-        

Auch hier Gratulation an alle zum tollen abschneiden!

 

Zu Beginn, am Austragungsort fragte ich mich, ob die Gemeinde Möhnesee den Triathlon als Veranstaltung braucht, um traditionell mittels Ordnungsamt einmal im Jahr die Kasse klingeln zu lassen. Der Umgang mit den Parkgebühren wurde auf zwei verschiedene Varianten gehandhabt. Die Einen sprinteten, nach Lautsprecherdurchsage, zurück zum Parkplatz, um noch schnell einen Parkschein zu ziehen oder um bereits festzustellen, dass schon ein Ticket hinter dem Scheibenwischer wartete, die Anderen hofften und setzten auf die gute alte deutsche Gesetzgebung. Besser hat man keinen Parkschein und hofft auf eine niedrigere Strafe, als bei einem „abgelaufenen“ Parkschein die dreifache Summe zahlen zu müssen.

Ich entschied mich für die zweite Variante und hatte Glück!

 

Mit dieser Veranstaltung ging für mich die Triathlonsaison nun zu Ende.

Ich freue mich schon auf den Spätsommer und den Herbst, um einen ruhigen Trainingsspaß allein oder mit Vereinskollegen erleben zu können. Vielleicht montiere ich frühzeitig schon die Stahlfelgen ans Rad, um nicht an jeder Induktionsampel, als Bittsteller auf Fremdunterstützung zur Auslösung, warten zu müssen.

Ist halt so ’ne Sache mit Karbon.

Einige -  reine - Laufveranstaltungen werde ich wohl noch in diesem Jahr absolvieren und freue mich auf das Wiedersehen mit vielen Sports- / Vereinskollegen/Innen.

 

PS:

Was haltet ihr von der Idee im nächsten Jahr gemeinsam an einem oder mehreren Wettkämpfen in (tollen) Städten teilzunehmen, einen Tag vorher einzukalkulieren, um evtl. im Kollektiv bei Bier/ Bratwurst etc. entsprechende Stadt „unsicher“ zu machen, um dann am Tag des Wettkampfes, gemeinsam zu „kämpfen“...natürlich wieder als Individualist, ABER für den Verein ?!

Wenn ja, dann lasst uns endsprechende Wettkämpfe zum Ende dieses Jahres auswählen.

 

Andreas Böttcher 


Saerbeck Triathlon, Juli 2012

Bevor ich überhaupt auf den eigentlichen Wettkampf zu sprechen komme, vorab ein paar Gedanken zum Thema Motivation: In den Tagen nach der Mitteldistanz war ich der Meinung, dass mein Körper Ruhe verdient habe. Ein paar Tage später jedoch, als diese Ausrede trainingsmethodisch nicht mehr griff, war ich der Ansicht, dass meine Familie, die ja in der Vorbereitung zu „kurz“ gekommen war, nun mehr Zeit mit mir verdient hatte. Letztendlich fiel der strukturierte Wiedereinstieg ins Training flach. Wie es dann jedoch immer in solchen Situationen kommt, musste ich kurzfristig eine Woche lang auf Dienstreise. Am ersten bzw. zweiten Abend konnte ich mich nach der langen Arbeitszeit (bis 20 Uhr) noch aufraffen, um einsam durch den „Black Forrest“ zu laufen. Es ging Kilometerweise bergauf. Bin ich ja standardmäßig gewohnt. Mit Beginn der Halbfinalspiele der Fußball Europameisterschaft hatte sich das Thema jedoch auch erledigt. Ich konnte dem "Hereindrang" nicht widerstehen und wollte in dieser Situation (ganz Deutschland fiebert mit unseren ,Jungs’) nicht abermals als einsamer Sportsonderling gelten. In der Summe kamen seit dem letzten Wettkampf somit NULL km auf dem Rad hinzu. Als gestern die große Gewitterfront aus Südwesten angekündigt wurde, hoffte mein Unterbewusstsein auf Absage.

 

Nun aber zum gut vorbereitenden Wettkampf: Endlich sommerliche Bedingungen, hier ein stiller Gedanke an die armen Schweine, die die große Gewitterfront dort unten voll abbekommen hatten.

Der Traditionswettkampf wurde das 30. Mal ausgetragen und ich war mit auf der Sprint Classic Distanz dabei. Der kleine Natursee bietet auch nicht mehr als einen 700m langen Schwimmkurs. Also mussten halt die Olympioniken zweimal über den Kurs. Das flache Gewässer bot doch durchweg eine Bruststreicheleinheit an, eine Algenmähmaschine wäre doch nicht schlecht gewesen. Das ist kein Scherz, diese Maschine gibt es wirklich!

Habe solch ein Gerät einmal in Düsseldorf gesehen. 

Bei der Wettkampfbesprechung fehlte mir nur der ausdrückliche Hinweis „Achtung kreuzende landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge“ auf der Radstrecke möglich. Auf dem 20 km langen Rundkurs gab es nur ,Schleichwege’ mit -  so kam es mir vor - unendlich vielen, unübersichtlichen Kurven. Die Richtungswechsel waren zwar mit gelben Markierungen gekennzeichnet, das war für mich – Brillenträger, bzw. nun in dieser Situation Kontaktlinsenträger , doch trotzdem noch halbblind -  leider DEUTLICH zu spät. Mit knappen 40km/h (protz !) rechnete ich eigentlich jederzeit mit einem Ausflug auf einen nahegelegenen Misthaufen – ich hatte halt Glück! Ansonsten passierte nichts Außergewöhnliches auf diesem Event.

Das Ganze begann wie immer: Man stellt sich zuerst in die Schlange der Startunterlagenabholer. Diese ist meist zeitlich umgekehrt proportional zu der an den WCs, aber gleich lang und zeitintensiv. Wie schön es doch wäre, verspürte man NUR den Drang für kleine ,Königstiger’, aber nein, der Darm muss sich unnötigerweise - vor lauter Anspannung und Nervosität - ebenso bemerkbar machen. Der Frequentierung der Toiletten nach zu urteilen, gehe ich davon aus, dass dieses vegetative Problem stark - in solch einem Moment – verbreitet ist.

Die Entscheidung am Kuchenbuffet fiel nicht schwer, es reizten nur Blechkuchen mit Krümmeln oder Mandelsplittern. Die viel umworbene Rostbratwurst wird so früh am Morgen eh noch nicht dargeboten, der Grillstand war nicht einmal besetzt.

 

Tja: ,Sprint’ um 9:30 Uhr ist vielleicht vergleichbar mit einem kurzen Sonntagmorgengang zur Kirche.

Ach so, das Ziel habe ich dann doch noch erreicht. Nach etwas mehr als 68 Minuten flog ich förmlich dem alkoholfreien Weizenbier entgegen und wurde 34. von 294 Startern.

Eine Formsteigerung spiegelt sich immer im Angebot der Zielversorgung wieder. Sind die Gläser und Tabletts noch voll, muss die Leistung gut gewesen sein. Muss man sich allerdings mit Resten zufriedengeben, sollte man sein Training überdenken oder direkt auf Selbstversorgung umstellen. Abschließend möchte ich aber trotzdem eine Empfehlung zu diesem Wettkampf in Saerbeck aussprechen, habe ja bereits schon zum zweiten Mal in Folge daran teilgenommen. Die Organisation war top und die Stecken sind auch nicht so schlecht.

Andreas Böttcher

 


Dalkeman Triathlon, Sonntag, 20. Mai 2012


Bei endlich sommerlich einsetzenden Witterungsbe-dingungen hatten vier Sportler des LTV Lippstädter Triathlon Vereins das Vergnügen am 10- jährigen Dalkeman Jubiläumstriathlon in Gütersloh teilzunehmen. Das Schwimmen fand im 50 Meter Becken statt. Anschließend ging es auf die Radstrecke, die zwar komplett flach ist, jedoch mehrere 90° Kurven und einen engen Wendepunkt hat. Die Laufstrecke führt in eine Parkanlage, auf der ein kleiner Anstieg (ca. 50 m lang, 2 m hoch) für Abwechslung sorgte. 

Drei Lippstädter Triathleten wählten den frühstmöglichen Startzeitpunkt (8:00 Uhr), um die olympische Distanz zu absolvieren. Dabei erreichte Annegret Wolke einen hervorragenden 3. Platz in ihrer Altersklasse und erreichte das Ziel in einer Zeit von 2h56min. Franz-Thomas Donner wurde 11. mit 2h30min in seiner Gruppe. André Thiesbrummel als schnellster Lippstädter finishte nach 2h17min als 8. in der männlichen Hauptklasse.

Andreas Böttcher ging über die Sprintdistanz später am Tag auf die Strecke. Nach 1h07 erreichte er mit zwei Strafminuten im Gepäck das Ziel. Diese wurden ihm wegen Nichteinhaltung des Windschattenfahrens aufgebrummt. Der Bonus führte letztendlich zum 7. in seiner Altersklasse. Die Organisation und die Versorgung waren wieder einmal hervorragend.

P.S.: Defektes oder fehlendes Lenkerband kann Mann/Frau hervorragend durch "Energy-Gel" ersetzen....erhöht die Griffigkeit ungemein. ;-))